Wort zum Sonntag

 

Wes Geistes Kind bist du?

 

Dieses Wochenende feiern wir Pfingsten. Das dritte kirchliche Fest, dass sogar zwei Feiertage hat. Beliebt, um Ausflüge mit der Familie zu machen oder für irgendwelche Events. Doch was feiern wir da eigentlich? Oft spricht man von dem Geburtstag der Kirche. Aber der offizielle Titel: Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes, damit kann mancher nicht viel anfangen. Wenn ich mit Konfirmanden darüber spreche, was das sein soll: Der Heilige Geist, dann muss ich mich meist wehren gegen Assoziationen mit Gespenstern.  Doch es geht um ganz was anderes. Geist Gottes, dass meint die unsichtbare Kraft, durch die Gott in uns Menschen wirkt, uns über uns hinauswachsen lässt, uns untereinander verbindet. Im hebräischen steht das Wort Ruach gleichzeitig für den Geist Gottes als auch für Wind und Sturm. Was beide verbindet: Man sieht ihn nicht, aber man spürt, wie er Dinge bewegt.

 

Und damit stellt sich die Frage: Wes Geistes Kind bist du? Wovon lass ich mich bewegen, was treibt mich an? Was kann mich begeistern? Treibt mich der Zeitgeist und lass ich mich davon einfangen? Oder der Geist der Furcht und Angst um die Zukunft, um unser Land und all die Nöte, die wir sehen? Treibt mich der Geist der Sorge oder des Ärgers? Oder der Geist von Hoffnung und Zuversicht? Paulus schrieb: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Das finde ich ein Mut machendes Wort. Sich nicht einfach treiben zu lassen, sondern zu spüren, dass da etwas ist, dass mir hilft Zukunft zu gestalten und den Menschen um mich herum zugewandt zu sein. Das will ich gerne feiern.

 

 

 

Oliver Opitz

 

Pastor in Hohenwestedt

 

Dieses Wort zum Sonntag erscheint in dieser Form auch in der SLZ am 7.6.25